ISDN-Abschaltung. Wir haben die Lösung
Bereiten Sie ihr Unternehmen auf ALL IP vor!
Was Sie für den Umstieg von ISDN auf All-IP wissen müssen
In der Telefonie stehen gravierende Veränderungen bevor, denn ISDN läuft aus. Viele Provider sind schon seit Jahren dabei, ihre bisher genutzten Telefonnetze durch die All-IP-Technik abzulösen. Auch der Platzhirsch unter den Anbietern, die Deutsche Telekom, plant die analoge Telefonie und das ISDN-Netz bis Ende 2018 abzuschalten und befindet sich derzeit mitten in der Migration der Telefonanschlüsse. Schon zu Beginn des Jahres 2015 waren laut Angaben der Telekom fünf Millionen Anschlüsse auf All-IP umgestellt und wöchentlich kommen circa 60.000 neue Umschaltungen hinzu.
Während die Umstellung für Privatkunden in der Regel ohne großen Aufwand zu realisieren ist, stehen viele Unternehmen vor teils tiefgreifenden Veränderungen. Denn gewerbliche Kunden betreiben oft eine eigene ISDN-Telefonanlage und nutzen die digitale ISDN-Telefonie ausgiebig. Was Sie bei der ISDN-Abschaffung beachten sollten und wie Sie auf die neue All-IP-Technik umsteigen, erfahren Sie im Folgenden.
Die Gründe für die ISDN-Abschaltung
Gründe für die ISDN-Abschaffung gibt es eine ganze Reihe. Die Technik stammt hauptsächlich aus den 80er und 90er Jahren und wurde mittlerweile vom technischen Fortschritt in der Telekommunikation überholt. Sie ist unflexibel und überaltert und die installierte Hardware hat oft Betriebszeiten von über 20 Jahren vorzuweisen. Den Providern fällt es dadurch immer schwerer, Hardware für ihr Telefonnetz zu beschaffen. Auch der Support und die Wartung werden von Jahr zu Jahr aufwendiger und teurer.
Zudem müssen Telekommunikationsanbieter neben dem Telefonnetz ein zweites Netz für die Datenkommunikation und den Internetzugang betreiben. Dies verursacht einen großen personellen und finanziellen Aufwand. Der oft immense Energieaufwand zum Betrieb der Netze lässt sich mit der Abschaltung der alten Telefonnetze massiv senken. All diese Gründe lassen für Netzbetreiber nur einen logischen Schluss zu: ISDN wird abgeschaltet.
Was ist die Alternative zu ISDN?
Die Zukunft in der Sprach- und Datenkommunikation gehört dem "Next Generation Network" (NGN). Es basiert auf dem Internet-Protokoll (IP) und vereint Sprach- und Datenkommunikation in einem einzigen Netzwerk. Mittlerweile sind alle wichtigen Standards für eine einheitliche Kommunikation per Internet-Protokoll definiert. Alle großen Hardware- und Softwarehersteller bieten ausgereifte Produkte an, sodass die Technik längst für den Massenmarkt tauglich ist.
Das Besondere am Next Generation Network ist, dass alle Services eine universelle Infrastruktur mit einem einheitlichen Protokoll nutzen. Auf dem Internet-Protokoll setzen weitere Protokolle wie zum Beispiel SIP (Session Initiation Protocol) für den Verbindungsaufbau in der Telefonie auf. Damit benötigen alle Endgeräte nur einen einzigen Anschluss an das Netzwerk und können auf Basis ihrer Software prinzipiell alle Services des Netzes nutzen.
Was sind die Vorteile der neuen All-IP-Technik?
Für Provider wie für Anwender ergeben sich durch das Next Generation Network eine Vielzahl an Vorteilen. Provider müssen nur noch ein einziges Netzwerk aufbauen, managen und betreiben. Zusätzlich vereinfacht All-IP komplexe Kommunikationswege und macht Gateways als Übergänge zwischen verschiedenen Netzwerktechniken überflüssig.
Besonders die Anwender profitieren von der neuen, zukunftssicheren Technik. Denn beim Nutzer vereinfacht sich durch den einheitlichen Netzanschluss für alle Dienste die Infrastruktur. Anwender benötigen nur einen einzigen Anschluss für Daten-, Sprach- und Multimediaservices. Endgeräte werden flexibel nutzbar und Services einfach skalierbar. Damit sinken für den Anwender die Kosten bei gleichzeitig größerem Leistungsumfang. All IP Anschlüsse bieten höchste Mobilität und ihre Services sind prinzipiell von jedem Standort mit Netzwerkzugang nutzbar.
Mit der Umstellung auf die IP-Technik ergibt sich eine ganze Reihe an neuen Nutzungsmöglichkeiten. Daten- und Sprachdienste lassen sich besser kombinieren und ermöglichen effizientere Kommunikationsabläufe. Die Computer Telefonie Integration (CTI) lässt Computer und Telefone interagieren und noch mehr miteinander verschmelzen. So lassen sich Anrufe direkt aus dem Adressbuch eines E-Mail Programms auf dem PC starten oder das Telefon ist in der Lage, aktuelle Informationen zu einem Anruf aus dem Netzwerk einzublenden.
All-IP bietet zusätzlich den Vorteil, dass sich die Administration von Telefonfunktionen und Telefonanlagen erheblich vereinfacht. Viele Funktionen lassen sich komfortabel per Web von beliebigen Geräten mit Netzwerkzugang steuern und konfigurieren. Prinzipiell sind Funktionen nicht mehr an Hardware gebunden, sondern können in einer virtuellen Umgebung innerhalb einer Cloud realisiert und administriert werden.
Was es vor dem Umstieg zu beachten gilt:
Grundsätzlich müssen Sie sich vor dem Umstieg auf All-IP entscheiden, ob Sie weiterhin Ihre jetzige Hardware nutzen möchten oder mit neuer Technik komplett auf All-IP umrüsten.
Entscheiden Sie sich für Ersteres, gibt es Hardware, die Richtung Netzwerk All-IP spricht und Ihnen auf Anwenderseite den gewohnten ISDN-Anschluss bereitstellt. Ihre jetzigen Geräte lassen sich dadurch meist unverändert weiter betreiben und die ISDN-Abschaltung hat für Sie nur geringe Auswirkungen. Allerdings nutzen Sie in dieser Konstellation die Vorteile des Next Generation Netzwerks kaum.
Vollen All IP Leistungsumfang erhalten Sie, wenn Sie Ihre Infrastruktur und Ihre Endgeräte für die neue Technik fit machen. Im Netzwerkbereich bedeutet dies, dass das LAN einige Grundvoraussetzungen zu erfüllen hat. Es sollte Quality of Service (QoS) unterstützen, um Sprachpakete bevorzugt und ohne zeitliche Verzögerung übertragen zu können. Auch die Möglichkeiten Endgeräte per Power over Ethernet mit der für den Betrieb benötigten elektrischen Energie zu versorgen und unterschiedliche VLANs einzurichten sind sinnvoll. Neben dem Netzwerk gilt es die Telefone mit IP-fähigen Endgeräten zu ersetzen, um vom IP-Umstieg maximal zu profitieren.
Was passiert mit Sonderanwendungen?
Oft wird in Unternehmen über das Telefonnetz eine ganze Reihe an Sonderanwendungen betrieben. Dies können zum Beispiel Alarmanlagen, Brandmelder, Steuerungen von Maschinen oder Geräte für den elektronischen Zahlungsverkehr sein. Vor einer Umstellung müssen Sie prüfen, ob diese Anwendungen mit einem IP-basierten Kommunikationsnetz kompatibel sind. Für viele Anwendungen gibt es eine ISDN-Alternative und IP-fähige Lösungen, sodass sich die meisten Sonderanwendungen auch nach einer Umstellung problemlos weiter betreiben lassen.
Die Auswahl eines Providers
Mit der Umstellung Ihres ISDN-Anschlusses auf IP haben Sie die Wahl, ob Sie bei Ihrem jetzigen Telefonanbieter bleiben oder sich für einen neuen Netzbetreiber entscheiden. Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass Ihre komplette Unternehmenskommunikation jetzt von einem einwandfrei funktionierenden, schnellen Netzzugang abhängt. Deshalb muss der Provider Ihnen die benötigten Bandbreiten bieten und hohe Verfügbarkeiten garantieren. Für besonders leistungsstarke Anbindungen sind zudem QoS-Mechanismen innerhalb des Provider-Netzwerks sinnvoll.
Um Ihre Daten vor unbefugtem Zugriff geschützt zu übertragen sind Möglichkeiten der Ende-zu-Ende Verschlüsselung zu prüfen.
Die Vorteile einer Cloud-Telefonanlage nutzen
Wichtig für Sie ist zu wissen, dass mit der neuen Technik Ihr Netzprovider nicht zwingend der Anbieter für die Sprachkommunikation sein muss. Sie können sich für einen bestimmten Netzanbieter entscheiden und Ihre Telefondienstleistungen von einem völlig anderen beziehen. Maximale Freiheit und Flexibilität haben Sie mit einer modernen Cloud-Telefonanlage. Diese macht den Betrieb eigener Hardware für die ISDN-Telefonanlage vor Ort bei Ihnen überflüssig. Sie erhalten eine virtuelle Telefonanlage aus dem Netzwerk, die sich flexibel und schnell Ihren Bedürfnissen anpasst. Einzige Voraussetzung ist ein ausreichend dimensionierter Netzanschluss. Um den kompletten Betrieb und die ständige Verfügbarkeit der Telefonanlage kümmert sich Ihr Anbieter.
Beachten Sie die hier aufgeführten Informationen und Tipps, müssen Sie Meldungen wie "ISDN wird abgeschaltet" oder "ISDN läuft aus" nicht mehr schockieren. Denn mit der richtigen Technik und gut vorbereitet ergeben sich mit All-IP viele Chancen und Vorteile für Ihr Unternehmen.